Liebe Leserinnen und Leser,
ehrlich gesagt, fällt es mir gerade sehr schwer sachlich zu bleiben. Ich gebe mir aber Mühe. Es geht um eine Mail zum Thema Urheberrecht, die mich gerade vom Verband der Schriftsteller in ver.di erreicht hat. Ich leite die dazugehörige Presseerklärung weiter (siehe unten), dann können Sie sich selbst ein Bild machen. Was da passiert ist, betrachte ich nicht nur als einen Angriff gegen mein Recht, vom Schreiben leben zu können, sondern auch als eine Aktion von unterstem Niveau. Anders ausgedrückt, hier sollen Interessen mit Brachialgewalt einseitig durchgesetzt werden. Wenn wir heutzutage nicht zivilisierter miteinander umgehen können, nämlich in Form von Kommunikation statt Konfrontation, um in einer strittigen Frage zu einem gesellschaftlichen Konsens zu kommen, dann wären wir besser als Affen auf den Bäumen geblieben.
So, und nun die Pressemitteilung des VS
Computersabotage statt inhaltliche Auseinandersetzung ist der falsche Weg
Berlin, 12. Februar 2013: Mit einer so genannten Denial of Service-Attacke wurde in den vergangenen Stunden das Webangebot der Initiative Urheberrecht (http://www.urheber.info), einem Zusammenschluss von über 30 Urheberorganisationen, lahmgelegt.
Unbekannte brüsten sich
unter anderem über Twitter, sich daran beteiligt zu haben. »Wer
Computersabotage wählt, anstatt sich mit Argumenten einer inhaltlichen
Auseinandersetzung zu stellen, disqualifiziert sich selbst.« Mit diesen
Worten verurteilt Prof. Gerhard Pfennig, der Sprecher der Initiative
Urheberrecht, diesen Angriff. Wenn nun jene Verbände und Gruppen
attackiert würden, die dafür eintreten, dass Medien- und
Kulturschaffende von ihrer Arbeit leben können, zeuge das von einem
miserablen Demokratieverständnis. »Der urheberfeindliche Mythos von der
Gratiskultur, das vermeintliche Ideal, sich fremde Werke kostenlos
aneignen zu können, wird den Kreativen kaum die notwendigen angemessenen
Honorare und Tantiemen herbeischaffen, die sie zum Überleben brauchen«,
kritisiert Pfennig.
Wer Informationsangebote
im Netz mit solchen Angriffen lahmlege, übe Zensur aus. Das sei das
Gegenteil eines freien Netzes, so der Sprecher der Initiative.
In der Initiative Urheberrecht sind folgende Urheberorganisationen vertreten:
Allianz deutscher Designer (AGD) • Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK) • Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) • Bund Freischaffender Foto-Designer (BFF) • Bundesverband Filmschnitt-Editor (BFS) • Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK) • Bundesverband Kinematografie (BVK) • Bundesverband der Pressebild-Agenturen und Bildarchive (BVPA) • Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure e.V. (BVR) • Composers Club e. V. (CC) • Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju) • Deutsche Orchestervereinigung (DOV) • Deutscher Designertag • Deutscher Journalisten-Verband (DJV) • Deutscher Künstlerbund e.V. • Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) • Deutscher Komponistenverband • Deutscher Tonkünstlerverband (DTKV) • Dramatiker-Union • FreeLens e.V. – Freischreiber • Illustratoren Organisation e.V. • P.E.N. Zentrum Deutschland – Spiele-Autoren Zunft • Syndikat e.V. • Verband der Szenenbildner, Filmarchitekten und Kostümbildner (SFK) • Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) • Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO) • Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ) • Verband deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di • Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) • Wissenschafts-Pressekonferenz (WPK).
Die Presseinformation der Initiative Urheberrecht ist eingestellt auf
http://medien-kunst-industrie.
Eine ver.di-Pressemeldung zum Angriff auf die Internetseiten der »Initiative Urheberrecht« kann hier geladen werden:
http://tinyurl.com/bdwh8xa |
Dienstag, 12. Februar 2013
Post einer erbosten Autorin
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