Nein, das Leben geht nach derartigen Ereignissen nicht einfach so weiter. Und die Zeit heilt auch nicht alle Wunden. Nichts ist mehr wie es davor war. Nicht für jene, die für mehr soziale Gerechtigkeit und ein Leben in Würde und Selbstbestimmung auf die Straße gegangen sind. Die dafür starben und noch sterben werden wie in Libyen. Nicht für jene, denen ein Erdbeben, eine Riesenwelle und nun auch radioaktive Strahlung die Heimat genommen haben. Oder das Leben. Auch nicht für jene, die niemand mehr in den Arm nimmt und tröstet, die niemanden mehr in den Arm nehmen und trösten können, weil es niemanden mehr gibt. Die keinen Ort mehr haben, an den sie zurückkehren können. Und nicht für mich, die ich das Glück habe, warm und sicher an meinem Schreibtisch zu sitzen. Ich kämpfe um Worte und finde keine, die adäquat ausdrücken, was ich empfinde. Ihr Menschen in Nordafrika, ich verneige mich in tiefem Respekt vor Eurem Mut. Einen, den ich vermutlich nicht hätte aufbringen können. Und Ihr Menschen in Japan, ich denke an Euch mit tiefem Mitgefühl. Auch wenn es Euch nicht hilft.
Seit zehn Jahren schreibe ich nun Bücher, im März 2001 ist mit "Zeit des Lavendels" mein erster historischer Roman erschienen. Schreibe ich immer wieder gegen das Vergessen an und über Katastrophen, Kriege, schreckliche Ereignisse, schreibe ich über Menschen, die lange vor uns lebten, litten, ihre Heimat oder geliebte Menschen verloren und die trotzdem weitergemacht haben. Am Samstag habe ich das Manuskript für einen weiteren historischen Roman über Mathildes Geschichte an den Verlag geschickt (mehr dazu in den bisher acht Folgen meiner Reise ins 13. Jahrhundert). Und ich frage mich, wie sich künftige Autoren einmal unsere Zeit vorstellen werden, in 100 oder 500 Jahren. Welche Geschichten erzählen sie? Werden sie uns verfluchen, weil wir ihnen keine bessere Welt hinterlassen haben? Oder werden sie sagen, am Ende ist es der Menschheit gerade noch rechtzeitig gelungen dazuzulernen?
Trotzdem. Das ist ein wichtiges Wort in diesen Tagen. So mache auch ich weiter, obwohl ich manchmal denke, es ist schon längst alles gesagt, alles geschrieben. Von klügeren Menschen als mir. Und so beinhaltet dieser Brief heute wieder den Hinweis auf einen weiteren Buchtrailer, den ich in YouTube gestellt habe und die Erinnerung an meine nächsten Lesungen sowie noch einige Tipps zu Kulturereignissen, die ich in 3land.info angekündigt habe und von denen ich denke, dass sie Sie vielleicht interessant finden könnten:
- In Zürich eröffnet demnächst eine neue Ausstellung zum Thema Tiere.
- In Basel konzertieren junge aufstrebende Talente.
- In Basel sind aufsehenerregende Gegenstände aus der Zeit der Kelten gefunden worden.
- Autor und Regisseur René Pollesch, der israelische Regisseur Avishai Milstein sowie die australischen Choreographen Grayson Millwood und Gavin Webber wirbeln derzeit durch das Theater Freiburg. entdeckt worden.
Falls doch: Bis bald auf diesem Wege.
Petra Gabriel
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