Mittwoch, 31. März 2010

Allerlei Hebel - dem Dichter zum Geburtstag

Basel.- Die Basler, so heißt es, haben ihren Hebel nicht immer geliebt. Manche haben über ihn als "Heimatdichter" die Nase gerümpft. Ganz sicher war er mehr als das. Und was, bitte spricht dagegen, sich schreiberisch mit der Heimat und der eigenen Mundart zu beschäftigen. Wie heißt es so schön in einer indianischen Redewendung: "Woher soll ich wissen wohin ich gehe, wenn ich nicht weiß, woher ich komme". Gut, das ist ein wenig abgewandelt. Es stimmt nichtsdestotrotz. Am 10. Mai 2010 jährt sich der Geburtstag Johann Peter Hebels zum 250. Mal. Das ist für die Basler Hebel-Stiftung der Anlass, sich dem Werk des Dichters aus heutiger Perspektive zuzuwenden. Berührt uns der Kalendermann Johann Peter Hebel heute noch? Wie aktuell ist das, was er uns in seinen zweihundert Jahre alten Geschichten erzählt? Passt dazu auch eine heutige gestalterische Umsetzung?

Bewusst haben sich die Autoren und Illustratoren des daraus einstandenen Bandes dabei nicht auf die Buchausgabe des «Schatzkästleins» (1811) beschränkt, sondern ihren Blick auf sämtliche Kalendergeschichten ausgedehnt. Aus dieser Fülle haben sie eine persönliche Wahl getroffen und die entsprechende Geschichte als Comic oder Illustration ins Bild gesetzt. Zusammengehalten werden die verschiedenen gestalterischen Zugänge und Bildwelten durch die Grobstruktur eines Kalenders, durch Chantal Ducommuns subtile grafische Bearbeitung und natürlich durch Johann Peter Hebel, dessen Kalendergeschichten im Originaltext die Illustrationen und Comics begleiten und verbinden.

Das Buch ist das Resultat einer Zusammenarbeit der Basler Hebelstiftung mit Parsua Bashi und Markus Kirchhofer (Comics) und Dozierenden und Studierenden der Abteilung Illustration der Hochschule Luzern – Design & Kunst. Die Studierenden haben das Thema kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung im Rahmen eines Ausbildungsmoduls und unter Betreuung ihrer Dozenten Pierre Thomé, Susanna Stammbach und Mike McInnerney bearbeitet. In ihrer Wahl waren die Beiträger vollständig frei. Die einzige Bedingung war, dass die Geschichte gestalterisch in die Gegenwart übersetzt werden sollte.

Da von Anfang an klar war, dass der Band – eine Hommage an den Kalendermann Hebel – die Struktur eines Kalenders mit zwölf Monaten haben sollte, waren entsprechend zwölf Geschichten zu gestalten. Vier wurden als Comics in Auftrag gegeben, acht sollten von den Studierenden im Wettbewerb bearbeitet werden. Aus den entstandenen Arbeiten wurden acht für den Druck ausgewählt.

Die Herausgeberin
Die Basler Hebelstiftung ist eine grenzüberschreitend tätige Institution, die den Zweck hat, das mündlich überlieferte Testament des in Basel geborenen Dichters Johann Peter Hebel in seinem Heimatort Hausen im Wiesental zu erfüllen. In Basel bemüht sich die Stiftung darum, die Erinnerung und das Interesse an Hebel wachzuhalten. Zum Jubiläum war es ihr Ziel, mit einem nachhaltigen Projekt jüngere Generationen für Hebel zu interessieren und junge Berufsleute im Sinne Hebels zu fördern

Johann Peter Hebel
Kalendergeschichten
in Comics & Illustrationen
Basler Hebelstiftung (Hrsg.)
Schwabe Verlag
2010. 64 Seiten. Gebunden.
zahlr., farbige Abb. und Illustrationen.
sFr. 25.- / € (D) 17.50 / € (A) 18.-
ISBN 978-3-7965-2646-6
http://www.schwabe.ch/index.php?id=443&tt_products[backPID]=230&tt_products[product]=4244

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