Dienstag, 26. Mai 2009

Heldengeschichten, die Fünfte - und Schluss

Das ist die letzte Folge der Serie "Heldengeschichten". Sie erzählt, wie wir einen neuen Monstermaler fanden, der gleich auch noch Nahaufnahmen zeichnete (siehe Bild) und wie es mit der Comicwerkstatt im Jugendvollzug endete. Die anderen Folgen können Sie ebenfalls unter diesem Stichwort nachlesen. Das komplette Comic-Scribble finden Sie hier
Er nennt sich Knastklaus und ist ein toller Zeichner. Sagt, er hat sich erst unlängst aus einem anderen Haus hierher versetzen lassen. Deswegen kommt er erst jetzt dazu. Aber der Junge hat schon jede Menge zeichnerische Kniffs in seiner Trickkiste. Julian, Whisky und Bombe sowie meine Person sind enstprechend beeindruckt und lassen uns gerne etwas zeigen. Anonsten ist die übliche Truppe da: Whisky, Julian und Bombe. Letzterer muss auf dem Papier heute explodieren – zur Rettung der Menschheit sozusagen. Ein Selbstmordattentat für den guten Zweck. Oder Kamikaze - ist auch kein schlechter Begriff. Jedenfalls muss heute der Böse dran glauben.

Von Panda, Orkan und unserem letzten Monstermaler ist nix zu sehen.

Julian hat heute einen Bildband mit Grafitis eines gewissen Kakao (ich glaube, so hieß er) dabei, Viele Züge in voller Länge, klasse Arbeiten finde ich. Ich befürchte nur, die Bahn ist da nicht unserer Meinung. Grafiti ist immer wieder ein Thema.

Sollen die Comic-Zeichnungen jetzt online oder gehen oder nicht. „Auf jeden Fall“, erklärt Knastklaus. Die Zweifler, zu denen insbesondere der Heldenmaler Whisky zählt („das ist doch alles Scheiße, was ich da gemalt habe“) streichen die Segel. Knastklaus scheint überzeugend zu sein. Außerdem will er raus aus dem Jugendbereich, weiter ins Erwachsenenhaus. Er habe das schon angeleiert, sagt er.

Weil Knastklaus erst heute dazu kommt, muss er jetzt das Monster malen. Er hält sich an die Vorlage und erledigt das mit Bravour.

Als die Jungs hören, dass ich ihnen das nächste Mal etwas vorlese, wenn sie dieses Mal fertig werden, sind sie so begeistert, dass wir gleich eine Stunde dranhängen.

Das ganze Zimmer liegt voller Papier. Wir schieben Bilder hin und her – ja, und am Ende ist die Geschichte tatsächlich fertig. Jetzt muss ich die einzelnen Blätter nur noch in ein Comic verwandeln. Was ich natürlich tue – schon fast ein wenig traurig darüber, dass es nicht weitergeht, weil ich weg muss.

Aber unsere gemeinsame Heldengeschichte bleibt.

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